Jürgen  Beineke
 

Homepage eines zornigen Bürgers





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 Established: 15. April 2018


Mithilfe dieses Blogs werde ich

mich in das politische Tagesgeschehen einmischen und

u. a. meine Post an exponierte Politiker und Medienmitarbeiter, auch Repräsentanten des öffentlichen Lebens, denen ich nach entsprechender Agitation durch sie Protestbriefe mit handfester Begründung zugesandt habe, veröffentlichen.

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Pressezensur: EU verbietet Verbreitung von RT und Sputnik

Die Inhalte der russischen Sender RT und Sputnik sind seit dem 2. März 2022 in der EU verboten. Unter Hinweis auf die europäischen Russlandsanktionen schränkt die EU-Kommission die Pressefreiheit in der EU ein. Eine devot indoktrinierende deutsche Medienlandschaft, die Abweichler von ihren offiziell verkündeten, toxischen Narrativen erbarmungslos schmäht, reicht nicht mehr aus: Es muss noch eins drauf gelegt werden.

Für diese Homepage hat das zur Folge, dass einige Quell-Links, die mit RT DE verknüpft sind, nicht mehr funktionieren, obgleich ich sie lange vor dem Verbot zum 2. März 2022 geschaltet hatte. In Deutschland gilt ein Rückwirkungsverbot basierend auf dem Rechtsstaatsprinzip, Art. 20 Abs. 1, 3 GG.


Demokratie 2022 - Frieren für die Regierenden
 

Die öffentliche Debatte ist längst geprägt durch vorgegebene Narrative, denen zu widersprechen dem Volk – und seien es auch noch so kleine Teile – verboten ist. Dieses Verbot ist nicht in Gesetzesform gegossen, sondern in die Form der Debatte, die geleitet wird durch politische und mediale Dominanz und die durch Nötigung gekennzeichnet ist.


2023-11-01

Daniela Vates vom RedaktionsNetzwerk Deutschland stänkert nach Tradition bellizistischer Hasardeure weiter gegen Russland

Es ist nicht das erste Mal. Daniela Vates nutzt ihre Profession erneut ganz gezielt für Falschdarstellungen zu Gunsten konstruiert/pathologischer Geschichtserzählung zum Lieblingsfeind des kollektiven Westens, Russland, im Augenblick Putin-Russland. Ihre Kontrollinstanz, das universelle menschliche Gewissen, scheint ihrer Amnesie nicht gewachsen zu sein.

Für diese Ausgabe ihrer Stänkerei hat sie sich Dr. Stefan Meister, den Leiter des Zentrums für Ordnung und Gouvernance in Osteuropa, Russland und Zentralasien bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik mit ins Boot geholt.

Ich habe beiden nachfolge Protest-E-Mail zugesandt:

Betreff: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023: Die Welt ist nicht genug
Datum: Tue, 31 Oct 2023 19:28:56 +0100
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: Vates Daniela RND <daniela.vates@rnd.de>, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>, meister@dgap.org.

Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023
Die Welt ist nicht genug

          »Es geht um Geld und Geschäfte, vor allem aber um Einfluss: In vielen Konfliktherden der Welt ist Russland aktiv. Waffen, Öl, Desinformationen, Söldner und Cyberattacken gehören zum Instrumentenkasten. Diplomaten sehen darin Versuche, den Westen zu destabilisieren. Zug um Zug: Putin mischt sich weltweit in Konflikte ein und hat dabei seine eigene Strategie.«

Was wollen Sie damit suggerieren?

Hallo Daniela Vates,

erneut ein geschichtsverfälschendes Pamphlet, ganz so, wie wir es von Ihnen gewohnt sind. Besonders interessant ist, was sie auslassen – interessant sind Ihre Suggestionen. Ich liefere Ihnen den fehlenden Part in Ihrer Darstellung.

Der o.g. Einlassung von Ihnen möchte ich folgende Ausführungen von Oskar Lafontaine entgegenstellen:

»Obwohl die USA nur 4 Prozent der Weltbevölkerung umfassen, erliegen Politiker und Konzernführer in Washington dem Größenwahn, die USA müssten die Welt beherrschen. Daher ist die Politik der USA strukturell aggressiv. Ein Blick auf die Landkarte genügt, um festzustellen, dass die Vereinigten Staaten ihre zu Feinden erklärten Rivalen, Russland und China, systematisch einkreisen. Sie haben den mit Abstand größten Kriegsetat aller Länder und unterhalten 900 Militärstationen auf allen Kontinenten. Der Congressional Research Service, eine mit den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages vergleichbare Einrichtung des amerikanischen Kongresses, hat 2022 festgestellt, dass die USA von 1991 bis 2022 mindestens 251 militärische Interventionen durchgeführt haben. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter bezeichnete die Vereinigten Staaten zu Recht als die kriegerischste Nation in der Geschichte der Welt. Der renommierte amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky nennt die USA den führenden terroristischen Staat, der in vielen Ländern für Instabilität verantwortlich sei.«

Russland dagegen verfügt über neun ausländische Militärbasen, davon sechs in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, zwei in Syrien sowie eine in Vietnam. – So viel über die Dimensionen, über die Sie uns nicht unterrichten, die sie manipulierend auslassen.

Unter Berufung auf „Experten“ kolportieren Sie: »Antiwestliche Stimmung werde über soziale Medien, eigene Sender und Mittelsleute geschürt – Falschbehauptungen oder Fake News gehören dabei zum Geschäft.«

Worin unterscheidet sich Russland denn von z.B. Ihnen, die Sie Ihre Profession für Desinformation gegen das Land missbrauchen. Dasselbe kennen wir doch auch vom kollektiven Westen und von Ihnen mit Ihrer (Plural) maßlosen Hetze gegen Russland und der Parole, „Russland ruinieren“, die mittlerweile geradezu zur Staatsräson verklärt wird. Russland kann an die russlandfeindliche PR-Kampagne des kollektiven Westens nicht tippen, ist demgegenüber eher PR-Waisenknabe.

Hanebüchen, was Sie u.a. zu Kosovo und Syrien schreiben, skandalös, dass sie die verkommenen kriegerischen Aktivitäten des kollektiven Westens dabei frech unterschlagen.

>Kosovo:

Für ihren Einstand in die große Weltpolitik haben uns die Schröder-SPD und die Partei des grünen Taxifahrers in einen völkerrechtswidrigen Eroberungskrieg gegen Jugoslawien geführt. Es ging darum, das Kosovo vom souveränen Staat Jugoslawien herauszulösen und unter der Fuchtel der NATO zu domestizieren.

Mittwoch, 24. März 1999. Eine Lufthorde der NATO stürmt auf Belgrad zu. Der Bombenhagel, der auf Jugoslawien niedergeht, dauert 78 Tage lang. Das Land wird schließlich gezwungen, die Abspaltung des Kosovo zuzulassen, was den Auftakt zur Ausrufung der Unabhängigkeit dieser historischen serbischen Provinz bildet, in der ein riesiger US-amerikanischer Militärstützpunkt errichtet wird. Die US-Militärbasis „Camp Bondsteel“ im Kosovo wurde im Jahr 1999 ohne Einwilligung der serbischen Regierung erbaut. Der Stützpunkt wurde im Jahr 2005 vom Menschenrechtsbeauftragten des Europarats, Alvaro Gil-Robles, nach einem Besuch als „Little Guantanamo“ bezeichnet. Aufgrund der Ähnlichkeit zum Camp in Kuba (Stacheldrähte, orangefarbene Uniformen usw.) und der entsetzlichen Zustände in dem Lager wegen hatte Gil-Robles die Schließung der Basis gefordert.

Der Deutsche Bundestag stimmte am 16. Oktober 1998, drei Wochen nach der Bundestagswahl, in einer Sondersitzung mit großer Mehrheit diesem Vorgehen der NATO gegen Jugoslawien und einer Beteiligung der Bundeswehr an möglichen Luftschlägen zu. Von den 584 anwesenden Abgeordneten stimmten 503 für den Kosovo-Einsatz.

Während ihrer Bombardierung Jugoslawiens warf die NATO – warfen auch deutsche Jagdbomber – 1999 in ihrem 78-tägigen Bombenkrieg ganze 28.018 Bomben und Raketen ab – einen Großteil davon auf die zivile Infrastruktur wie Strom- und Wasserversorgung.

Achtundsiebzig Tage lang bombardierte die NATO 1999 ohne UNO-Mandat serbische Krankenhäuser, Schulen, Wasserwerke und Chemiebetriebe. Dieser erste Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung seit 1945 führte zu einer ökologischen und humanen Katastrophe. Doch Kirchen, Umweltverbände und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schweigen bis heute.

Ein großer Teil der Bombardements bezüglich industrieller wie kultureller Infrastruktur, Chemiewerke, Ölraffinerien etc. erfolgte in Serbien. Es wurden Uran abgereicherte Bomben auf Ackerland in landwirtschaftlichen Regionen abgeworfen, die in Folge das Grundwasser auf Jahrhunderte kontaminierten.

“Die Nato zerstörte oder beschädigte 60 Brücken, 110 Krankenhäuser, 480 Schulobjekte, 365 Klöster, das Fernsehzentren, die Strom- und Wasserversorgung, 121 Industriebetriebe. 2.500 Menschen fanden den Tod. Als besonders zynisches Kriegsverbrechen gilt bis heute neben dem Einsatz von über 30.000 Urangeschossen an über 80 Orten die vorsätzliche Bombardierung der großen Chemiezentren in Pančevo, Novi Sad und Bor. Am 4. April 1999, zwölf Tage nach Beginn der Luftschläge, trafen zum ersten Mal Raketen die Raffinerie von Pančevo…” (Quelle: Berliner Zeitung)

Nach Beginn der Luftangriffe ergriffen laut UNHCR über 850.000 Kosovo-Albaner die Flucht.

Unmittelbar nach dem Ende des Krieges schätzte die NATO die Anzahl der getöteten oder verletzten jugoslawischen Soldaten auf 10.000. Die jugoslawischen Behörden sprachen von 1.500 getöteten und 5.000 verletzten Zivilisten. Die NATO hatte in dem ungleichen Krieg hingegen fast keine eigenen Todesopfer zu beklagen. Zwei US-amerikanische Piloten kamen während eines Übungsfluges in Albanien beim Absturz ihres Hubschraubers ums Leben, ein deutscher Soldat verunglückte, ebenfalls in Albanien, tödlich beim Sturz eines Panzers von einer Brücke. (Schwarzbuch Bundeswehr - Rosa-Luxemburg-Stiftung, Seite 19)

Und was schreiben Sie: »Die Basis: Serbien erkennt die 2009 erklärte Unabhängigkeit seiner ehemaligen Teilprovinz Kosovo nicht an.«

Die Basis, wie Sie schreiben, bildet der verkommene NATO-Krieg von 1999 gegen Jugoslawien, den Deutschland maßgeblich betrieben hat. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wurden unter Schröder (SPD) und Fischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) deutsche Militäreinsätze im Ausland enttabuisiert und vom Bundestag beschlossen.

Und selbstverständlich: Für Serbien bleibt das Kosovo seine Provinz, für die NATO ist es ein souveräner Staat, dessen Grenzen von NATO-Soldaten bewacht werden.

Und Sie sprechen lapidar/verfälschend von »Balkankriegen der 1990er-Jahre« und lassen dieses westliche Kriegsverbrechen aus, als gehöre dieser schmutzige Krieg nicht ebenfalls dazu. Amnesie ist didaktisch/methodisches Mittel ihrer Influencer-Sprache, da Russlands Ukraine-Krieg in zentralen Punkten dem deutschen Vorgehen bei der Abspaltung des Kosovo entspricht.

>Syrien:

Ich zitiere: »Seit zwölf Jahren versucht Präsident Baschar al-Assad, seine Macht auf besonders blutige Art abzusichern: Er kämpft gegen sein eigenes Volk – Ausgangspunkt waren friedliche Proteste 2011. Ohne russische Unterstützung hätte Assad nach Einschätzung von Experten kaum so lange durchhalten können. Offiziell sprang Russland ihm 2015 bei und begründete dies mit der Hilfe im Kampf gegen Terroristen. Zudem testete Russland im Syrien-Krieg neue Waffensysteme. Die Bilanz des blutigen Konflikts: Hunderttausende Tote, etwa 13 Millionen Menschen auf der Flucht.«

So Ihre verdammte, gewissenlose Verfremdung der Wahrheit.

Tatsache ist, dass Syrien durch ca. 90 Nationen des kollektiven Westens kurz und klein geschlagen wurde. Auch Saudi-Arabien bildete eine 34 Staaten umfassende Koalition gegen den islamistischen Terror und mischte in Syrien mit. Hierfür importierte vor allem der Westen Dschihadisten jeglicher Couleur, weil er sich die Finger bei der Drecksarbeit, sprich Bodenkämpfe, nicht dreckig machen wollte, während er sein Zerstörungswerk nach u.a. deutschen Zielkoordinaten mit schmutzigen Bombenabwürfen aus Kriegsflugzeugen begleitete.

Der ab 2011 tobende Krieg in Syrien hat hunderttausenden Menschen das Leben gekostet und einen wahren Exodus von Flüchtlingen verursacht. Aus geopolitischer Rivalität haben zuerst Katar und später auch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate im Verbund mit Großbritannien, Frankreich und den USA einen der brutalsten Kriege der Neuzeit entfacht, der unter anderem zu einem Magneten für Dschihadisten jeglicher Couleur wurde. Auch Deutschland und die Türkei hatten einen nicht zu verleugnenden Anteil an der versuchten Zerstörung der arabischen Republik Syrien, bis der Iran und September 2015 auch Russland der syrischen Regierung von Baschar al-Assad zu Hilfe eilten.

Was Sie uns hierzu amnestisch/manipulierend mitteilen:

»Offiziell sprang Russland ihm 2015 bei und begründete dies mit der Hilfe im Kampf gegen Terroristen.«

Was sie uns verschweigen: 2015 betrieb die »Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat« mit ihren ca. 90 Nationen der internationalen Staatengemeinschaft, darunter auch Deutschland als Gründungsmitglied, bereits seit einem Jahr ihr verbrecherisches Zerstörungswerk in Syrien.

Baschar al-Assad, der legitime Präsident der rechtmäßigen Regierung der Arabischen Republik Syrien, führte damals einen Verteidigungskrieg auf syrischem Grundgebiet. Russland war neben Iran die einzige Nation, die für ihre Syrien-Intervention nach internationalem Recht über einen legalen Status verfügt, da es Schutzmacht dieser legalen Regierung Syriens ist. – Alle anderen hatten dort nichts zu suchen, auch Deutschland nicht.
Vorgeblich ging es den USA und ihren transatlantischen Partnern in Syrien darum, die gepeinigte syrische Bevölkerung vom “Schlächter Assad” zu befreien. Dem entsprechenden Narrativ zufolge wehte der “Arabische Frühling” auch durch Syrien und wurde von der syrischen Regierung brutal zusammengeschossen.

Als der Sturz des “Assad-Regimes” gründlich misslang, wurde ein neues Narrativ ausgegeben, nämlich die Bekämpfung des selbst ernannten “Islamischen Staates” (IS), der sich nach dem verheerenden US-Krieg mit seiner Coalition Of The Willing im Irak auch in Syrien ausgebreitet hatte. Zur angeblichen Bekämpfung des IS wurde u. a. die sogenannte “Freie Syrische Armee” aus dem Hut gezaubert: ein Magnet für Dschihadisten jeglicher Couleur. Eine Auflistung der auch von Recep Tayyip Erdoğan für seine syrische Annektion eingesetzten Milizen ist hier zu finden: 26.10.2019 - Die “Armee Mohammeds”.

Die Vereinigten Staaten unter dem Friedensnobelpreisträger Barack Hussein Obama II als deren Präsidenten riefen am 5. September 2014 beim NATO-Gipfel im walisischen Newport (Gwent) ein internationales Militärbündnis gegen den IS, die Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat, ins Leben. Die Gründungsmitglieder waren neben den Vereinigten Staaten auch Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien, Polen, Dänemark, Australien, Kanada und die Türkei. Hinzu kamen die Niederlande (Oktober 2014 bis Juli 2016) und später Belgien (seit Juni 2016), jeweils mit mehreren Jagdbombern des Typs F-16.

Kontrollierte die Regierung Syriens zu diesem Zeitpunkt nur noch ca. acht Prozent seines Hoheitsgebietes, brachten die militärischen Entwicklungen im Kriegsverlauf schließlich rund 70 Prozent des Landes wieder unter Regierungskontrolle.

2015 beschloss der russische Präsident Wladimir Putin, der syrischen Regierung bei ihrem Kampf gegen die Terroristen des Islamischen Staates (IS) und die von den USA unterstützte al-Qaida-Aufständischen beizustehen. Russlands militärisches Eingreifen stützte Präsident Baschar al-Assad, der an einem seidenen Faden zu hängen schien, nachdem der größte Teil des Territoriums des Landes wieder unter die Kontrolle der Regierung gebracht und der IS in die Flucht geschlagen werden konnte.

Also – auch wenn es Ihnen nicht in den Kram passt: Baschar al-Assad war schon damals der legitime Präsident der rechtmäßigen Regierung der Arabischen Republik Syrien. Russland und Iran sind die einzige Nation, die für ihre Syrien-Intervention nach internationalem Recht über einen legalen Status verfügen, da sie Schutzmacht dieser legalen Regierung Syriens sind.

Derweil halten aktuell die NATO-Staaten USA und Türkei ca. 30 Prozent syrischen Staatgebietes weiterhin annektiert. Vor dem Krieg war Syrien Kornkammer und Gemüsegarten zugleich und versorgte nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch viele Nachbarländer mit Brot, Gemüse und Obst. Heute halten die Türkei und die USA große Teile des Landes im Westen, Norden und Osten besetzt. Schwer bewaffnete US-Soldaten sitzen im Nordosten Syriens auf illegal errichteten Militärbasen und stehlen dem Land Öl, Getreide und andere natürliche Ressourcen. Viele Syrer, ob im Land oder in Flüchtlingslagern in der Türkei, Irak, Jordanien oder im Libanon sind auf etwas angewiesen, was sie vor dem Krieg nicht brauchten: humanitäre Hilfe. Fragt man die Menschen, wollen die meisten wieder in ihrer Heimat leben, sie wollen arbeiten und für sich und ihre Familien eine gute Zukunft aufbauen. Auch wenn ihre Versorgung nicht gesichert ist, beträgt die monatliche Zahl der „spontan zurückkehrenden Inlandsvertriebenen“ in den Provinzen Idlib und Deraa nach Angaben von OCHA, dem UN-Nothilfeprogramm, 2.500 oder mehr Personen.

Das alles gibt es nicht in Ihrem manipulierten Text. In Ihrem blinden Vasallengehorsam gegenüber der offiziellen Politik und deren Kalauern à la »Zeitenwende« im Zeitgeist eines verkommenen Militarismus scheuen Sie vor Falschdarstellungen nicht zurück.

Dr. Stefan Meister ist Leiter des Zentrums für Ordnung und Gouvernance in Osteuropa, Russland und Zentralasien bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik:

»Russland fährt schon länger die Strategie, Konflikte zu schüren oder zu erhalten, aber nicht zu lösen. Wir haben das lange in Berg-Karabach gesehen, in Abchasien und im Donbass. Darin sieht Russland eine Gelegenheit, für sich eine Rolle zu schaffen und gleichzeitig die Rolle der Amerikaner zu schwächen. Das ist ja immer das Hauptziel Russlands.«

Und noch unverschämter: »Das russische Eingreifen in Syrien war so eine Chance für Moskau, um die eigene Rolle auszubauen und die der USA zu schwächen.« Was für eine pathologische Entgleisung: Was hatten die USA in Syrien überhaupt zu suchen, Dr. Stefan Meister und Daniela Vates. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Für ca. 124 Nationen ist die syrische Bevölkerung Freiwild, der sie die Heimat zerstören und sie selbst zu Flüchtlingen bombardieren, und dann kommt Putin daher und zeigt dieser Horde von Verbrechern den Stinkefinger. Und siehe da: Sie, die sie das Land bereits zu 92 Prozent „okkupiert“ hatten, werden erfolgreich zurückgedrängt. Und es entsteht so etwas wie ein Status quo. Welch eine maßlose Blamage. Das ist ein Trauma für den kollektiven Westen, welches die Welt noch lange beeinflussen wird.

Ein Status quo, Dr. Stefan Meister, kann auch eine Art von (vorläufiger) Lösung sein. Sie sollten bei so einer Behauptung die Kontextualisierung nicht vergessen.

Was Sie auslassen, Daniela Vates: Die Kriege der USA nach 9/11 haben mindestens 37 Millionen Menschen in und aus Afghanistan, Irak, Pakistan, Jemen, Somalia, den Philippinen, Libyen und Syrien vertrieben. Dies übersteigt die Zahl der Vertriebenen in allen Kriegen seit 1900, mit Ausnahme des Zweiten Weltkriegs. Und sie haben ca. 1,5 Mio. muslimische Menschen abgeschlachtet – dabei behaupteten sie, „der Schlächter Assad“ schlachte sein Volk ab.

Was also bleibt eigentlich übrig von Ihrer maßlos/einseitigen Polemik gegen Russland. Insgesamt haben die kumulierten Militärausgaben des NATO-Bündnisses im Jahr 2022 rund 1,175 Billionen US-Dollar betragen, Russlands dagegen sind 2022 um 9,2 Prozent auf 86,4 Milliarden Dollar angestiegen.

Das, Daniela Vates, zeigt die Dimensionen der Kriegsmaschinerie auf, die Sie in Ihrem Text bewusst auslassen, um Ihrerseits gegen Russland zu stänkern.

Was die Sache umso schlimmer macht, ist, dass Russland – jedenfalls in meinem 81-jährigen Leben – Deutschland noch nie bedroht oder mit Krieg überzogen, sondern 50 lange Jahre zuverlässig mit preiswertem, hochkalorischem Gas versorgt hat, trotz der verkommenen vagabundierenden Regime-Change-Kriege des kollektiven Westens.

Die entartete amnestische Politik der politisch/medialen Clique bellizistischer Hasardeure in Deutschland und ihrer Fan-Gemeinde verweigert, anzuerkennen, dass die Sowjets 1989 friedfertig aus der DDR abgezogen sind, deren Territorium der BRD friedlich überlassen haben und dass Russland sich gegenüber Deutschland stets vertragstreu verhalten und uns nie mit Angriff überzogen oder gar mit Energieembargos zur Durchsetzung einseitiger Interessen überzogen hat.

Angesichts dessen, Daniela Vates, halte ich Ihre Einlassungen für eine maßlose pathologische Entgleisung, als Ihren Beitrag zur Unterhaltung eines Russland-Hass-Klimas eben. Sie betreiben haargenau das, wofür sie Russland schmähen.

Sie sollten begreifen, dass der Globus ein systemisches Ganzes mit einer ebenso systemisch ganzheitlichen Dynamik ist, vergleichbar etwa mit einem Mobile, bei dem die Bewegung eines einzelnen Elementes automatisch auch Bewegungen der anderen Systemmitglieder erzeugt.

Lex Putin

Hierfür behaupten politische und mediale Akteure, der Russland-Ukraine-Krieg seit 24. Februar 2022 sei eine historische Einmaligkeit, ein absoluter Sonderfall in der Geschichte der Kriege und tun so, als hätte es die eigenen kriegerischen und Völkerrechtsverbrechen nie gegeben. Dabei sind sie mit 37 Millionen heimatvertriebene Flüchtlinge und 1,5 Millionen abgeschlachtete Muslime seit dem Jugoslawienkrieg 1999 gut zu quantifizieren. Die eigenen vandalistischen Verbrechen sind um dramatische Potenzen gigantischer, aber genauso grausam.

Ganz offiziell erklärt die deutsche Ampel-Bundesregierung auf Anfrage, dass sie nur den aktuellen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig einstufe, die Bewertung früherer Kriege jedoch ablehne.

Es geht den bellizistischen Propagandisten der „westlichen Wertegemeinschaft“ um eine konstruierte Legitimation zur Zerstörung der Integrität der Russischen Föderation und die Kontrolle über riesige Ressourcen, die angeblich »durch eine historische Ungerechtigkeit an russische Barbaren« gefallen sind. US-Experten spekulieren schon seit einiger Zeit, im Falle einer militärischen Niederlage könne Russland „entlang ethnoreligiöser Linien“ gänzlich zerfallen.

Mit eher unfreundlichen Grüßen
Jürgen Beineke

P.S.: Diesen Text können Sie demnächst auch auf meiner Homepage nachlesen. Ich verstehe ihn als fehlenden Part zu Ihrem einseitig/manipulierenden Text in den Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023.

Update per 06.11.2023

Antwort von Dr. Stefan Meister, den Leiter des Zentrums für Ordnung und Gouvernance in Osteuropa, Russland und Zentralasien bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

Betreff: AW: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023: Die Welt ist nicht genug
Datum: Thu, 2 Nov 2023 08:32:40 +0000
Von: Stefan Meister <meister@dgap.org>
An: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>, Vates Daniela RND <daniela.vates@rnd.de>, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>

Sehr geehrter Herr Beinke,

vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich arbeite seit 25 Jahren zu Russland und habe dort auch studiert, bin aber kein Spezialist für die USA, habe mich nie systematisch mit US Politik beschäftigt. Deshalb spreche ich auch in Interviews nicht zu den USA, sondern zu Russland. Mir scheint der Vergleich immer wenig hilfreich zu sein, aber Sie scheinen sich intensiv mit USA Politik beschäftigt zu haben und gehen davon aus, die entsprechende Expertise zu haben. Wenn die russische Führung etwas tut, ist es nicht deshalb zu rechtfertigen, dass die US Führung auch bestimmte problematische Sachen weltweit tun. Das scheint mir eine schwierige Perspektive zu sein, die ich immer wieder höre. Oskar Lafontaine ist sicher nicht die richtige Adresse, um eine sachliche Diskussion zu führen, auch wenn er ein begnadeter Politiker war.

Beste Grüße,
Stefan Meister

Betreff: Re: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023: Die Welt ist nicht genug
Datum: Thu, 2 Nov 2023 09:51:03 +0100
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: Stefan Meister <meister@dgap.org>, Vates Daniela RND <daniela.vates@rnd.de>, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>

          »Wenn die russische Führung etwas tut, ist es nicht deshalb zu rechtfertigen, dass die US Führung auch bestimmte problematische Sachen weltweit tun. Das scheint mir eine schwierige Perspektive zu sein, die ich immer wieder höre.«

Sehr geehrter Dr. Stefan Meister,

herzlichen Dank, dass Sie überhaupt und dass Sie so prompt geantwortet haben.

Ich bevorzuge eine systemische Sichtweise der Ereignisse und finde es daher notwendig, sie – die Ereignisse – im Kontext zu behandeln. Weder Russland noch die USA handeln im „luftleeren Raum“.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke

Betreff: AW: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023: Die Welt ist nicht genug
Datum: Thu, 2 Nov 2023 08:53:04 +0000
Von: Stefan Meister <meister@dgap.org>
An: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>, Vates Daniela RND <daniela.vates@rnd.de>, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>

Sehr geehrter Herr Beineke,

absolut, da gebe ich Ihnen recht und viele Dinge, die aktuell passieren, hängen miteinander zusammen und wir sollten uns hüten, Russland für alle Ereignisse u.a. auch im Nahen Osten zu beschuldigen.
Beste Grüße,
Stefan Meister

Betreff: Re: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 30.10.2023: Die Welt ist nicht genug
Datum: Thu, 2 Nov 2023 10:10:01 +0100
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: Stefan Meister <meister@dgap.org>, Vates Daniela RND <daniela.vates@rnd.de>, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>

Vielen Dank!
Stefan Meister

Admin - 13:51:25 | Kommentar hinzufügen

 


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